Das letztjährige Sportjahr war aus Haager Sicht eines der erfolgreichsten überhaupt, aufgrund der Pandemie gab es aber wieder keine Sportlerehrung. Nachdem den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern nun aber die Belohnung der Stadtgemeinde für ihre sportlichen Titel überreicht worden ist, soll ihnen hier auf diesem Wege eine entsprechende Bühne Zuteil werden – Ehre, wem Ehre gebührt.
Angeführt wird die Liste zum wiederholten Male von Kletterin Jessica Pilz. Als erste Haagerin nahm sie an den Olympischen Spielen teil, was aufgrund einer Fingerverletzung lange Zeit an einem seidenen Faden hing. Lange konnte sie nicht oder nur gehandicapt trainieren, ihre Vorbereitung auf die olympische Premiere des Kletterns war alles andere als optimal. Trotzdem brachte sie dann in Tokio eine großartige Leistung im Kombinationswettbewerb und verpasste nur ganz knapp eine Medaille. Das hat sie dann bei der Weltmeisterschaft in Moskau nachgeholt, wo sie nach Innsbruck 2018 ihren zweiten Weltmeistertitel in der Allgemeinen Klasse gewann.
Für heuer verlief die Vorbereitung auf die Wettkampfsaison für sie sehr gut, was sich auch mit guten Plätzen in den ersten beiden Boulderweltcups zeigte. Sportliche Höhepunkte in der diesjährigen Saison sind für sie der Heimweltcup in Innsbruck und die Europameisterschaft in München, wo sie im Vorstieg und im neuen Kombinationswettbewerb (ohne Speedklettern) wieder eine Medaillenkandidatin ist.
International für Aufsehen sorgte auch Stabhochspringerin Lisa Gruber, die nach einem Unterarmbruch und der pandemiebedingten Absage der U18-Europameisterschaft eine Alterskategorie höher bei der U20-EM in Tallinn startete und dort mit 16 Jahren gleich die Bronzemedaille gewann. Dass sie dabei mit 4,15m gleich auch neuen österreichischen U20-Rekord sprang, war für die einzige österreichische Medaillengewinnerin und spätere Nachwuchsleichtathletin des Jahres neben vier Staatsmeistertiteln der Höhepunkt des Jahres.
Das heutige Jahr begann für sie denkbar schlecht: Nach einer Herzmuskelentzündung und damit verbundenem Sportverbot für drei Monate hat sie gerade erst wieder mit dem Training begonnen. Ob sich da noch die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in der U20-Kategorie in Kolumbien ausgehen wird, ist mehr als ungewiss.
Nicht weniger als zehn Staatsmeisterschaftstitel eroberte Schwimmer Alexander Trampitsch, acht im Einzel, zwei in der Staffel. Dazu kommen noch zahlreiche Podestplätze. Seine Paradetechnik ist der Freistil, seine Lieblingsstrecke die 200m, es darf für den Modellathleten aber auch mehr sein, wie seine Titel über 400m und 800m beweisen. Für die Wettkampfsaison muss der prächtige Bart wieder weg, denn auf der Jagd nach den Limits für die Europameisterschaft in Rom und die Weltmeisterschaft in Budapest zählt jedes Hundertstel.
Einen Staatsmeistertitel gab es auch für Speedkletterin Laura Stöckler, die sich nach dem Umstieg auf diese Disziplin gleich in ihrem ersten Jahr als Spezialistin einige Highlights freuen durfte. Neben Finalqualifikationen im Weltcup und bei der Weltmeisterschaft zählten dazu vor allem einige österreichische Rekorde und die aktuelle Bestzeit von 7,72 sek sowie ein zweiter Platz beim Europacup in Innsbruck. Die Wettbewerbssaison startet für sie erst in Salt Lake City Ende Mai, dann wird sich zeigen, in welche Richtung es heuer geht.
Ein Stammgast bei der Sportlerehrung ist auch Schütze Leopold Kammerberger. Er gewann letztes Jahr nicht nur zwei Staatsmeistertitel im Tontaubenschießen bei den Jägern, sondern auch einen bei den Sportschützen. Die starken Leistungen mit hohen Trefferquoten wiesen schon bei seinen Landesmeistertiteln darauf hin, dass es eine erfolgreiche Saison werden kann. Das konnte er dann auch bei den Bundesbewerben bestätigen, wo er nicht nur seine Alterskategorie klar gewann, sondern mit seinen Ergebnissen auch in der Allgemeinen Klasse mit den besten Schützen mitgehalten hatte.
Für heuer steht neben den Staatsmeisterschaften erstmals auch ein Europa Grand Prix am Programm, wo er sich mit internationalen Schützen messen wird.